In Zusammenarbeit mit Laura Bierhansl
Multiple Sklerose (MS) ist eine immunvermittelte Erkrankung des Zentralnervensystems, die zu Demyelinisierung, axonaler Degeneration und Astrogliose und damit zu fortschreitender neurologischer Behinderung führt. Aufgrund neuer Erkenntnisse in der Immunpathogenese von MS hat sich die Palette der verfügbaren Immuntherapien für den klinischen Einsatz in den letzten zwei Jahrzehnten erweitert. MS ist jedoch nach wie vor eine unheilbare Krankheit, und selbst mit gezielten Immuntherapien lässt sich das schleichende Fortschreiten der Krankheit oft nicht kontrollieren.
Dies zeigt, dass neue und außergewöhnliche therapeutische Optionen jenseits der etablierten immunologischen Therapielandschaft benötigt werden. In dieser Übersichtsarbeit beleuchten wir solche Ziele in der präklinischen MS-Forschung und konzentrieren uns dabei auf fünf vielversprechende Bereiche: Oligodendrozyten, die Blut-Hirn-Schranke, Metaboliten und Zellstoffwechsel, das Gerinnungssystem und die Toleranzinduktion. Jüngste Erkenntnisse in diesen Bereichen können das Feld in Richtung neuer Ziele für zukünftige therapeutische Ansätze bei MS lenken.