Die Small-Fiber-Neuropathie (SFN) ist eine zunehmend gestellte Diagnose bei polyneuropathischen Beschwerden ohne elektrophysiologisches Korrelat. Durch eine Hautbiopsie kann eine entsprechende Affektion der unmyelinisierten und dünn myelinisierten Nervenfasern nachgewiesen werden.
Bei der idiopathischen SFN (iSFN) bleibt die zugrunde liegende Ätiologie meist ungeklärt. Gadolinium (Gd)-basierte Kontrastmittel werden in der Magnetresonanztomographie (MRT) zur Diagnostik von verschiedensten Krankheitsbildern, insbesondere auf im Bereich der Neurologie, häufig eingesetzt. Teils werden jedoch immer wieder Berichte veröffentlicht, in denen Patienten über Muskelbeschwerden und Dysästhesien im Anschluss an die Untersuchung berichten. In einer aktuellen im Journal of Neurology veröffentlichten Arbeit wurde untersucht, ob Gd-Ablagerungen in der Haut bei iSFN-Patienten, die Kontrastmittel in der Vergangenheit erhielt, häufiger vorkommen und ob dies mit der dermale Nervenfaserdichte korreliert. Hierfür wurden 28 Patienten mit bestätigter oder keiner Gd-Exposition untersucht. In den Hautbiopsien der Beine wurde Gd durch eine Bioimagingmethode quantifiziert und die Dichte der intraepidermalen Nervenfasern (IENF) durch Immunfluoreszenzanalyse bestimmt.
Im Vergleich zu nicht exponierten Patienten sowie den Kontrollen wurden bei exponierten Patienten signifikant erhöhte Gd-Ablagerungen und niedrigere z-Scores der IENF-Dichte nachgewiesen.
Diese ersten Daten zeigen einen möglichen Zusammenhang zwischen Gd und SFN. Noch kann anhand dieser Daten kein entsprechendes Risiko durch Gd geschlussfolgert werden. Dennoch solle grundsätzlich die Indikation für eine Kontrastmittelgabe immer kritisch gestellt werden. Dies ist vor allem bei Verlaufsuntersuchungen bei der Multiplen Sklerose oft nicht mehr notwendig. Mehr Infos zu der Studie finden Sie hier