In „How Big is Science’s Fake-Paper Problem?“ wird das wachsende Problem gefälschter Forschungsarbeiten in der Wissenschaft thematisiert. Diese Arbeiten werden von sogenannten „Paper Mills“ hergestellt und verkauft, um Forschern bei der Verbesserung ihrer Lebensläufe durch zusätzliche Publikationen zu helfen.
Einige Schlüsselaspekte des Artikels sind:
•Umfang des Problems: Eine Studie zeigt, dass in den letzten zwanzig Jahren möglicherweise über 400.000 Artikel veröffentlicht wurden, die Ähnlichkeiten mit Arbeiten von Paper Mills aufweisen. Allein 2022 könnten etwa 70.000 solcher Artikel veröffentlicht worden sein. Schätzungen zufolge könnten 1,5-2% aller 2022 veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten von Paper Mills stammen, in Fachbereichen wie Biologie und Medizin sogar bis zu 3%.
•Erkennungsstrategien: Zur Identifizierung dieser Arbeiten wurde Machine Learning eingesetzt, das Titel und Abstracts von über 48 Millionen seit 2000 veröffentlichten Artikeln analysierte. Dabei wurden Manuskripte identifiziert, die starke textuelle Übereinstimmungen mit bekannten Paper-Mill-Produkten aufwiesen.
•Fachliche Differenzen: Interessanterweise konzentrieren sich Paper Mills nicht gleichmäßig auf alle Fachzeitschriften, sondern auf spezifische Titel. Vor allem in den Bereichen Biologie, Medizin, Chemie und Materialwissenschaften sind sie stark vertreten.
•Herausforderungen und Maßnahmen: Paper Mills zu erkennen, ist schwierig, da sie oft spezielle Vorlagen nutzen und nur selten Texte oder Bilder verändern. Verlage haben ihre Anstrengungen zur Bekämpfung solcher Praktiken verstärkt, indem sie verschiedene Überprüfungsmethoden einsetzen.
•Ein unterschätztes Problem: Trotz der Maßnahmen zur Aufdeckung und Verhinderung gefälschter Forschungsarbeiten scheinen die Systeme der Verlage überfordert zu sein. Die weltweit größte Datenbank für Zurückziehungen hat weniger als 3.000 auf Paper Mills zurückführbare Rücknahmen registriert, von insgesamt 44.000.
Richard Van Noorsen betont: „Die Analyse deutet darauf hin, dass in der Literatur Hunderttausende von gefälschten ‚Papiermühlen‘-Artikeln lauern.“
Der Artikel unterstreicht die Dringlichkeit und Komplexität des Problems gefälschter Forschungsarbeiten und zeigt auf, dass es ein weitreichendes und schwierig zu bekämpfendes Phänomen ist.
Quelle: Adam Day, unveröffentlichte Schätzungen