Der Artikel „Neurodegenerative Erkrankungen: Aktuelle medikamentöse Therapieansätze der Alzheimerkrankheit“ von Julia Czech und Jörg B. Schulz aus Aachen bietet einen umfassenden Überblick über die Fortschritte in der Behandlung der Alzheimerkrankheit. Sie betont die Bedeutung von Biomarkerdiagnostik und verlaufsmodifizierenden Medikamenten als bedeutende Fortschritte. Die sozioökonomische Relevanz der Alzheimerkrankheit wird durch die steigende globale Prävalenz, die hohen Kosten und die Häufigkeit als Todesursache unterstrichen. Der Beitrag beleuchtet auch die Entwicklung von Anti-Amyloid-Therapien und Tau-zentrierten Ansätzen sowie die Herausforderungen und Empfehlungen für deren Anwendung, einschließlich der Bedeutung von Patientenauswahl und logistischem Aufwand. Zukünftige Richtungen könnten sicherere und effektivere Therapien umfassen, einschließlich der Möglichkeit von Kombinationstherapien.
Schlussfolgerung für die Praxis:
Zusammengefasst lassen sich, laut Czech und Schulz, bei der Bewertung aktueller Krankheitsmodifizierender Therapien (DMTs) für Alzheimer (AD) drei Hauptaspekte identifizieren: Wirksamkeit (bezogen auf Surrogatmarker und klinische Endpunkte), Sicherheitsprofil (inklusive ARIA und Hirnatrophie) und Effektivität (Generalisierbarkeit und Kosten). Für eine breitere Anwendung dieser Therapien sind eine verbesserte Diagnostik durch den Einsatz von Biomarkern, verstärkte Kooperationen im Gesundheitssystem und klare Regelungen zur Verfügbarkeit erforderlich. Trotz der Herausforderungen markieren die Zulassungen von Aducanumab und die Wirksamkeit von Anti-Aβ-Antikörpern wie Lecanemab und Donanemab bedeutende Fortschritte in der AD-Pharmakotherapie. Zukünftig könnte jedoch ein Bedarf an sichereren und möglicherweise wirksameren therapeutischen Innovationen bestehen, die den Krankheitsverlauf stärker beeinflussen, wobei auch Kombinationstherapien in Betracht gezogen werden könnten, um verschiedene pathogene AD-Prozesse anzugehen.
Quelle: Czech, J., Schulz, J. Aktuelle medikamentöse Therapieansätze der Alzheimerkrankheit.InFo Neurol Psych 26, 32–45 (2024). https://doi.org/10.1007/s15005-023-3800-z