In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzi
Myasthenia gravis (MG) ist eine Autoimmunerkrankung, die die neuromuskulären Übertragungen beeinträchtigt und zu belastungsabhängiger Muskelschwäche führt. Trotz der Wirksamkeit der Standardtherapien bleiben bei einem gewissem Anteil der Patienten weiterhin alltagsrelevante Symptome bestehen. Zwei innovative Therapieansätze, die Hemmung des Komplementsystems (C5IT) und die Antagonisierung des neonatalen Fc-Rezeptors (FcRn), bieten neue Hoffnung.
Ergebnisse der aktuellen Studie
ntersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit dieser neuen Ansätze. Die Patienten erhielten entweder C5IT (Eculizumab oder Ravulizumab) oder den FcRn-Inhibitor Efgartigimod. Beide Therapieformen führten zu einer raschen klinischen Verbesserung, darunter eine signifikante Reduktion der MG-Aktivitten des täglichen Lebens (MG-ADL) und eine Halbierung der Kortikosteroiddosen.
Trotzdem blieb bei 20–49,1 % der Patienten eine unzureichende Behandlungseffizienz gemessen an den MG-ADL bestehen, was auf den Bedarf an zusätzlichen Therapieoptionen hinweist. Relevante Nebenwirkungen wurden dabei nicht dokumentiert, was die Anwendung dieser Ansätze in der klinischen Praxis weiter untermauert. Nach einer Propensity-Score-Matching-Analyse waren die Ergebnisse beider Ansätze in Bezug auf Wirksamkeit und Sicherheit vergleichbar.
Bedeutung für die Praxis
Diese Ergebnisse stärken die Grundlage für personalisierte Therapieentscheidungen. Besonders Patienten, die auf aktuelle Therapien nicht ausreichend ansprechen, könnten von weiteren Fortschritten profitieren. Zukünftige Studien sollten Faktoren identifizieren, die eine Vorhersage der individuellen Therapieantwort ermöglichen.