In den letzten Jahren hat sich unser Verständnis der neuroimmunologischen Grundlagen vieler neurologischer Erkrankungen erheblich erweitert. Dies ist auf technologische Fortschritte und interdisziplinäre Zusammenarbeit in Neurologie, Neurobiologie und Immunologie zurückzuführen. Die Forschung zu den Wechselwirkungen zwischen Immun- und Nervensystem ist ein schnell wachsendes Gebiet.
„Neuroimmunologie ohne Grenzen“ weiterlesenEculizumab Use in Neuromyelitis Optica Spectrum Disorders
In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki
Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) sind entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems, die vor allem durch Anti-Aquaporin-4 (AQP4)-IgG vermittelt werden. Sie führen zu wiederkehrenden Schüben, die den Sehnerv, das Rückenmark und das Gehirn betreffen.
„Eculizumab Use in Neuromyelitis Optica Spectrum Disorders“ weiterlesenUpdated Multiple Sclerosis Incidence, 2015-2022
In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische neurologische Erkrankung, die weltweit immer häufiger auftritt. Aktuelle Zahlen zeigen, dass im Jahr 2020 etwa 2,8 Millionen Menschen mit MS lebten – das sind 30 % mehr als noch im Jahr 2013. Dieser Anstieg wirft wichtige Fragen auf: Warum erkranken immer mehr Menschen an MS? Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle, und hat sich die Verteilung der Erkrankungen zwischen Männern und Frauen verändert? Während es mittlerweile viele Daten zur Gesamtzahl der MS-Betroffenen gibt, ist die Inzidenz, also die Häufigkeit neuer MS-Fälle pro Jahr, weniger gut erforscht.
„Updated Multiple Sclerosis Incidence, 2015-2022“ weiterlesenEvolution of retinal degeneration and prediction of disease activity in relapsing and progressive multiple sclerosis
In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki
Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist ein nicht-invasives Bildgebungsverfahren, das hochauflösende Querschnittsbilder der Netzhaut erzeugt und sich als bedeutendes Werkzeug zur Messung der Dicke der retinalen Nervenfaserschichten etabliert hat. Seit mehreren Jahren wird dem OCT eine Biomarkerqualität untersteltt, da Veränderungen in den retinalen Schichten als Indikatoren für neurodegenerative Prozesse, wie bei Multipler Sklerose (MS), dienen können. Durch die Analyse dieser Veränderungen lassen sich nicht nur visuelle Beeinträchtigungen besser verstehen, sondern auch Rückschlüsse auf allgemeine degenerative Prozesse im Zentralen Nervensystem und den Krankheitsverlauf ziehen.
„Evolution of retinal degeneration and prediction of disease activity in relapsing and progressive multiple sclerosis“ weiterlesenAssociation of Clinical Relapses With Disease Outcomes in Multiple Sclerosis Patients Older Than 50 Years
In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki
Die Behandlungsziele bei Multipler Sklerose (MS) haben sich im letzten Jahrzehnt erheblich gewandelt, und für die meisten Menschen mit MS (PwMS) scheint es erreichbar, keine Krankheitsaktivität mehr zu zeigen. Während ältere Studien ein Risiko von bis zu 50 % innerhalb von 10 Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein, angaben, deuten neuere Daten auf einen Rückgang auf unter 30 % hin. Auch die übermäßige Sterblichkeit von PwMS im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung, die zuvor etwa sieben Jahre betrug, wird voraussichtlich weiter abnehmen.
„Association of Clinical Relapses With Disease Outcomes in Multiple Sclerosis Patients Older Than 50 Years“ weiterlesenMultiple sclerosis endophenotypes identified by high-dimensional blood signatures are associated with distinct disease trajectories
Unter der federführenden Leitung von Heinz Wiendl identifizierte die Studie drei einzigartige immunologische Endophänotypen bei Patienten mit früher Multipler Sklerose, die mit verschiedenen Krankheitsverläufen assoziiert sind. Die hervorragende Teamarbeit war entscheidend für den Erfolg des Projekts, das aufzeigt, wie individuelle Immunsignaturen zur Vorhersage von Krankheitstrajectorien genutzt und personalisierte Behandlungsstrategien entwickelt werden können. Dies markiert einen wichtigen Schritt hin zur Präzisionsmedizin in der Behandlung der Multiplen Sklerose. Ein herzlicher Dank an das gesamte Forschungsteam für ihre harte Arbeit und Dedikation.
Under the leadership of Heinz Wiendl, the study identified three unique immunological endophenotypes in patients with early Multiple Sclerosis, associated with different disease courses. The excellent teamwork was crucial for the success of the project, demonstrating how individual immune signatures can be used to predict disease trajectories and develop personalized treatment strategies. This marks a significant step towards precision medicine in treating Multiple Sclerosis. A heartfelt thank you to the entire research team for their hard work and dedication.
Exploring the effects of extended interval dosing of natalizumab and drug concentrations on brain atrophy in multiple sclerosis
In Zusammenarbeit mit Elaine Trautmann
Natalizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der zur Behandlung der schubförmig remittierenden Multiplen Sklerose (RRMS) eingesetzt wird. In unseren zunehmend personalisierten Behandlungen, wird immer häufiger das standardmäßige Behandlungsintervall von 4 Wochen verlängert, mit dem Ziel das Risiko für eine progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML) durch das John-Cunningham-Virus (JCV) zu reduzieren.
„Exploring the effects of extended interval dosing of natalizumab and drug concentrations on brain atrophy in multiple sclerosis“ weiterlesenThe importance of pyramidal tract integrity for cortical plasticity and related functionality in patients with multiple sclerosis
In Zusammenarbeit mit Carolin Ballof
Trotz großer Fortschritte in der Diagnostik und Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) ist eine Vorhersage des individuellen klinischen Verlaufs aktuell nicht möglich. Dies könnte auf funktionelle und strukturelle kortikale Reorganisationsprozesse zurückzuführen sein, die die mit der Erkrankung einhergehende Demyelinisierung und Neurodegeneration kompensieren können. Diese Prozesse, auch als ‚kortikale Plastizität‘ bezeichnet, sind jedoch begrenzt und spielen eine entscheidende Rolle in der Prävention klinischer Beeinträchtigungen.
„The importance of pyramidal tract integrity for cortical plasticity and related functionality in patients with multiple sclerosis“ weiterlesenReal-world evidence of ocrelizumab-treated relapsing multiple sclerosis cohort shows changes in progression independent of relapse activity mirroring phase 3 trials
In Zusammenarbeit mit Lars Masanneck
Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die durch entzündungsbedingte Gewebeschäden zu neurologischen Defiziten führt. Ocrelizumab, ein Medikament zur B-Zell-Depletion, wird sowohl bei primär progredienter als auch bei schubförmig-remittierender MS (RRMS) eingesetzt.
„Real-world evidence of ocrelizumab-treated relapsing multiple sclerosis cohort shows changes in progression independent of relapse activity mirroring phase 3 trials“ weiterlesenSpastik verstehen und behandeln: Studie zum Thema Spastik bei Multipler Sklerose
In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki
Die Herausforderungen, die mit der Spastik bei Multipler Sklerose (MS) einhergehen, sind vielfältig und wirken sich maßgeblich auf die Lebensqualität der Betroffenen aus. Spastik sorgt für Muskelsteifheit und -krämpfen, was zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag führen kann. In diesem Kontext haben wir eine Studie initiiert, die die multimodal die Spastik dokumentieren soll. Hierbei geht es insbesondere darum, die Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche umfassend zu untersuchen.
„Spastik verstehen und behandeln: Studie zum Thema Spastik bei Multipler Sklerose“ weiterlesen