In Zusammenarbeit mit Thomas Skripuletz
Eines der häufigsten Krankheitsbilder, das zu der Diagnose einer Multiplen Sklerose führt, ist die Optikusneuritis. Aufgrund des komplexen Krankheitsbildes und mehrerer bei der Diagnostik involvierter Fachdisziplinen (Neurologie, Augenheilkunde, Neuroradiologie) wurden kürzlich Kriterien für die Diagnose einer Optikusneuritis im Fachjournal Lancet Neurology veröffentlicht.
Die Rolle der B-Zellen bei Autoimmunerkrankungen
In Zusammenarbeit mit Moritz Furman
B-Zellen spielen eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie von Multipler Sklerose (MS), Neuromyelitis optica spectrum disorders (NMOSD) und verwandten ZNS-Erkrankungen. Nicht nur die Fähigkeit der B-Zellen, Zytokine und Immunglobuline zu produzieren, ist für die Entstehung entzündlicher ZNS-Erkrankungen von wesentlicher Bedeutung, sondern auch ihre regulatorischen Funktionen haben einen großen Einfluss auf die Pathophysiologie.
„Die Rolle der B-Zellen bei Autoimmunerkrankungen“ weiterlesenEin MS Medikament zur Behandlung der Alzheimer-Demenz?
In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki
Die medizinische Versorgung von Patienten mit demenziellen Syndromen stellt uns vor dem Hintergrund der weiter alternden Bevölkerung vor zunehmende Herausforderungen. Weltweit rechnet man bis zum Jahr 2050 mit einem Anstieg von aktuell knapp 57 Millionen Demenzerkrankten auf über 150 Millionen Betroffene, wobei wahrscheinlich mehr als die Hälfte der Patienten eine Demenz vom Alzheimertyp (DAT) entwickeln wird. Bereits jetzt sorgt die medizinische und psychosoziale Betreuung von ca. 1.7 Millionen Patienten mit einem demenziellen Syndrom in Deutschland für jährliche Gesamtkosten in Milliardenhöhe.
„Ein MS Medikament zur Behandlung der Alzheimer-Demenz?“ weiterlesenKaliumkanäle als Strategie, um Nervenzellen vor Entzündung und Entmarkung zu schützen
In Zusammenarbeit mit Dr. Welnitz
Die Multiple Sklerose (MS) ist gekennzeichnet durch eine Demyelinisierung und bei fortschreitender Erkrankung auch durch dien Untergang von Neuronen. Im Rahmen einer internationalen Studie haben Forscher der Neurologischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) federführend, gemeinsam mit Kollegen aus Düsseldorf, Münster, Cambridge und San Francisco, nun Kaliumkanäle entlang der Nervenfasern im Zentralen Nervensystem (ZNS) als mögliche Angriffspunkte identifiziert, um gefährdete Neuronen gegen die entzündliche Demyelinisierung im Zuge der MS zu wappnen.
„Kaliumkanäle als Strategie, um Nervenzellen vor Entzündung und Entmarkung zu schützen“ weiterlesenThe impact of disease-modifying therapies in multiple sclerosis and comorbid autoimmune disorders
In Zusammenarbeit mit Thomas Skripuletz (Medizinische Hochschule Hannover)
Mittlerweile sind durch die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA) und die Amerikanische Food and Drug Administration (FDA) über 10 Medikamente zur Behandlung einer Multiplen Sklerose (MS) zugelassen. Durch diese große Anzahl zugelassener, wirksamer Medikamente ist eine individualisierte Therapiere möglich. Hierbei gilt es, verschiedene Einflussfaktoren zu berücksichtigen, so auch mögliche komorbide Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise entzündliche Darmerkrankungen, welche vor dem Hintergrund einer MS gehäuft auftreten können.
„The impact of disease-modifying therapies in multiple sclerosis and comorbid autoimmune disorders“ weiterlesenOppenheim- Förderpreis für MS-Forschung ausgelobt
Auch in diesem Jahr wird der Oppenheim-Förderpreis für wissenschaftliche Forschung im Bereich Multipler Sklerose vergeben. Der Förderpreis ist dabei mit insgesamt 100.000 Euro dotiert. Dabei werden jeweils 50.000 Euro für ein Forschungsprojekt im Bereich „Präklinik“ und „Klinik“ vergeben.
„Oppenheim- Förderpreis für MS-Forschung ausgelobt“ weiterlesenDriving time-based identification of gaps in specialised care coverage: An example of neuroinflammatory diseases in Germany
In Zusammenarbeit mit Lars Masanneck
Ziel der Studie war es, die regionale Versorgungslücken für neuroinflammatorische Erkrankungen in Deutschland mit Hilfe einer neuen Technik zu bewerten. Zu diesem Zweck berechneten die Autoren mithilfe Open-Source Software sogenannte Isochronen, um die Zeit zu bestimmen, die benötigt wird, um spezialisierte Zentren für neuroinflammatorische Erkrankungen mit dem Auto unter normalen Verkehrsbedingungen zu erreichen. Für die Studie wurde eine Populationsnäherungsmethode auf Basis des GHS-POP19 Datensatzes durchgeführt und die Ergebnisse mit Daten des Statistischen Bundesamtes verglichen.
Die Ergebnisse zeigten, dass mehr als 80 % der deutschen Bevölkerung eines der spezialisierten Zentren innerhalb von 120 Minuten mit dem Auto erreichen können, aber es gab erhebliche Unterschiede zwischen der Abdeckung der verschiedenen krankheitsspezifischen Netzwerke. Während die Versorgung für Multiple Sklerose vergleichsweise flächendeckend ist und mehr als 96% der Bevölkerung innerhalb von 60 Minuten ein Zentrum erreichen können, ist dies bei anderen Krankheitsnetzwerken oft nicht der Fall. Die Studie ergab, dass regional im Nordosten Deutschlands die Versorgung für alle analysierten neuroinflammatorischen Krankheiten unzureichend ist, und dass in ländlichen Gebieten allgemein ähnlich schlechtere Ergebnisse zu verzeichnen sind.
Die Studie kam zu dem Schluss, dass die z.T. beobachteten langen Fahrtzeiten zu medizinischen Einrichtungen mit schlechteren Gesundheitsergebnissen verbunden sein könnten und dass die in der Studie verwendete Methode nützlich sein könnte, um regionale Unterschiede in der Gesundheitsversorgung zu ermitteln. Die Studie legt nahe, dass spezialisierte Krankheits- und Pflegenetze ihre Reichweite durch die Einbeziehung von Digitalen Gesundheitstechnologien in Kombination mit telemedizinischen Ansätzen erweitern könnten, um die Belastung von Patienten, Angehörigen, ärztlichem Personal sowie Pflegepersonal zu verringern und den Zugang zur Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen zu verbessern. Die Studie schlägt weiterhin vor, dass künftige Studien die reale Zugänglichkeit von Gesundheitseinrichtungen für verschiedene Krankheiten mit der gleichen Methode untersuchen könnten.
Quelle: Masanneck, L., Räuber, S., Schroeter, C. B., Lehnerer, S., Ziemssen, T., Ruck, T., Meuth, S. G., & Pawlitzki, M. (2023). Driving time-based identification of gaps in specialised care coverage: An example of neuroinflammatory diseases in Germany. Digital health, 9, 20552076231152989. https://doi.org/10.1177/20552076231152989
aMStart – Kostenlose, unabhängige und digitale 1:1 Gespräche für junge Erwachsene mit MS
In Zusammenarbeit mit Jasmin Mir
Fast jeder fünfte junge Erwachsene zwischen 18 und 39 Jahren lebt in Deutschland mit einer chronischen Erkrankung. Dabei ist Multiple Sklerose (MS) die häufigste neurologische
Erkrankung unter jungen Erwachsenen. Tatsächlich werden in Deutschland jährlich über
17.000 Menschen neu mit MS diagnostiziert – zwei Drittel davon im jungen Erwachsenenalter zwischen 20 und 40 Jahren. Gerade zu diesem Zeitpunkt der Diagnose sind Fragen, Sorgen und Ängste sehr präsent: “Was bedeutet die Diagnose für mein Leben?”, “Was ist MS überhaupt?”, “Wer versteht mich jetzt?”. Trotz dieser hohen Prävalenz unter jungen Erwachsenen werden klassische Selbsthilfeangebote von der jungen Bevölkerungsschicht kaum wahrgenommen. Die Mitglieder in Selbsthilfeverbänden werden stetig älter, ohne neue, junge Mitglieder zu gewinnen. Es fehlen zielgruppengerechte Formate für den kritischen Moment der Diagnose, die sich an die Bedarfe von jungen Erwachsenen wenden, um die immense Nachfrage zu bedienen.
Medikamentenversorgung bei pädiatrischer MS in Deutschland
Sven Meuth
Welche Medikamente bei pädiatrischen Patienten mit Multipler Sklerose (PwMS) deutschlandweit am häufigsten zum Einsatz kommen, wurde anhand einer in Therapeutic Advances in Neurological Disorders 2021 publizierten bevölkerungsbezogenen Querschnittsstudie untersucht.
„Medikamentenversorgung bei pädiatrischer MS in Deutschland“ weiterlesenCladribin weist möglicherweise direkte Effekte im ZNS auf
Sven Meuth
Experimente am Mausmodell deuten darauf hin, dass eine Behandlung mit Cladribin-Tabletten direkte Effekte im ZNS erzielen kann, indem es zum Beispiel die Apoptose von Mikrogliazellen induziert und deren Proliferation hemmt.
„Cladribin weist möglicherweise direkte Effekte im ZNS auf“ weiterlesen