In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki
Die chronische Migräne (CM) ist eine schwerwiegende Form der Migräne, die das Leben einer Vielzahl von Menschen weltweit beeinträchtigt. Meist wird die CM mit Onabotulinumtoxin A (onaBoNT-A) behandelt, was vielen Patienten Linderung bringt. Dennoch sprechen nicht alle Patienten zufriedenstellend auf diese Therapie an, was die Notwendigkeit neuer Behandlungsmöglichkeiten verdeutlicht. Eine aktuelle Studie hat die zusätzliche Wirkung von Erenumab bei Patienten untersucht, die bereits mit onaBoNT-A behandelt werden.
Erenumab ist ein vollständig humaner monoklonaler Antikörper, der den Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) Rezeptor blockiert, ein entscheidendes Element in der Pathogenese der Migräne. Während Erenumab bereits als wirksame Therapie zur Prävention von Migräne bekannt ist, war wenig über die kombinierte Anwendung mit onaBoNT-A bekannt. Die vorliegende Studie zielte darauf ab, die potenziellen Vorteile dieser Kombinationstherapie zu evaluieren.
Die Studie wurde an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durchgeführt und umfasste Patienten mit chronischer Migräne, die bereits onaBoNT-A erhielten. Die Patienten wurden in drei Gruppen eingeteilt:
- onaBoNT-A-Monotherapie,
- Wechsel zu Erenumab-Monotherapie,
- Kombinationstherapie mit onaBoNT-A und Erenumab.
Über einen Zeitraum von vier Jahren wurden demografische Daten, vorherige und aktuelle Behandlungen sowie der MIDAS-Score (Migraine Disability Assessment) und der EQ-5D-5L-Fragebogen zur Beurteilung der Lebensqualität erhoben.
Die Studie zeigte, dass die Kombinationstherapie mit Erenumab und onaBoNT-A zu einer signifikanten Verbesserung der Migräne-bezogenen Behinderung führte. Insbesondere Patienten, die auf eine Monotherapie mit onaBoNT-A nicht ausreichend ansprachen, profitierten von der zusätzlichen Gabe von Erenumab. Die Ergebnisse wurden anhand des MIDAS-Scores, der monatlichen Migränetage (MMD), der monatlichen Kopfschmerztage (MHD) und der Schmerzmittelgebrauchstage (MDD) bewertet.
Diese vorläufigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Erenumab eine wertvolle Ergänzung zur bestehenden onaBoNT-A-Therapie darstellen könnte, insbesondere für Patienten, die unter chronischer Migräne leiden und auf eine Monotherapie nicht ausreichend ansprechen. Trotz der vielversprechenden Ergebnisse sind weitere Studien erforderlich, um die Langzeitwirksamkeit und Sicherheit dieser Kombinationstherapie zu bestätigen.
Die Studie liefert wichtige Einblicke in die Behandlungsmöglichkeiten für chronische Migräne und unterstreicht die Notwendigkeit kontinuierlicher Forschung, um die Lebensqualität der Betroffenen weiter zu verbessern.