In Zusammenarbeit mit M. Pawlitzki
Die chronisch-inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) ist eine selten auftretende immunbedingte Nervenerkrankung, die progressive oder wiederkehrende Symptome wie motorische Schwäche mit einhergehender Gangstörung, sensible Defizite und eine Reflexverminderung verursacht. Die Behandlung umfasst in der Regel Therapien wie Glukokortikoide, Plasmapherese und intravenöse Immunglobuline (IVIG). Die Anpassung der IVIG-Behandlungsintervalle kann jedoch aufgrund von Symptomfluktuationen herausfordernd sein.
Patienten erleben oft Schwankungen der Symptome während ihrer IVIG-Behandlungszyklen, und aktuelle klinische Messungen erfassen diese Veränderungen nicht effektiv. Dies verdeutlicht vor allem den Bedarf an Biomarkern um die Behandlung zu optimieren. Digitale Gesundheitstechnologien (DHTs), wie tragbare Geräte, ermöglichen eine kontinuierliche Datensammlung zu den täglichen Aktivitäten der Patienten und könnten ein umfassenderes Bild ihres Zustands liefern.
Die EMDA-CIDP-Studie zielt darauf ab, die Verwendung von aus Smartwatches abgeleiteten Daten und blutbasierten Analysen zur Überwachung der Krankheitsaktivität bei mit IVIG behandelten CIDP-Patienten zu analysieren. Dabei fließen ebenso klinische Scores und Fragebögen mit ein um zu untersuchen, wie sich die Krankheit im Laufe der Zeit entwickelt. Durch die Kombination verschiedener Messungen hoffen wir, den Krankheitsverlauf besser abzubilden und das Zusammenspiel zwischen Verhaltens- und biomedizinischen Faktoren bei CIDP-Patienten zu verstehen.
Durch die Nutzung detaillierter biologischer Messwerte und Serum-Analysen zielt die Studie darauf ab, Patienten-Kohorten zu kategorisieren und potenzielle Biomarker zu erkunden. Die gesammelten digitalen Daten könnten dazu beitragen, Krankheitsschwankungen im Zusammenhang mit dem „End-of-Dose“-Phänomen zu beobachten und Einblicke in die individuelle Krankheitsaktivität und tägliche Defizite bei CIDP-Patienten zu liefern. Dieser kombinierte Ansatz könnte zu personalisierter Behandlung und Dosierungsintervallen basierend auf Biomarkerdaten führen. Darüber hinaus könnte die Nutzung der digitalen Daten Einblicke in die Gesundheitsversorgung der Betroffenen liefern und die Behandlungserfahrungen mit der Krankheit über spezialisierte Zentren hinaus verbessern, was potenziell ländlichen Regionen zugutekommen könnte. Letztlich könnte ein tieferes Verständnis der Faktoren, die zur Krankheitsaktivität beitragen, Licht auf die zugrunde liegenden pathophysiologischen Prozesse der CIDP werfen.
Chronic inflammatory demyelinating polyneuropathy (CIDP) is a common immune-related nerve disorder that causes progressive or recurring symptoms, including weakness, sensory issues, and reflex reduction. Treatment typically involves therapies like glucocorticoids, plasma exchange, and intravenous immunoglobulins (IVIG). However, adjusting IVIG treatment intervals can be challenging due to fluctuations in symptoms.
Patients often experience fluctuations in symptoms during their IVIG treatment cycles, and current measurements don’t capture these changes effectively. This has led to a need for better markers of disease activity to optimize treatment. Digital Health Technologies (DHTs), such as wearable devices, offer continuous data collection on patients‘ daily activities and could provide a more comprehensive picture of their condition.
The EMDA CIDP study aims to evaluate the use of smartwatch-derived data and blood-based analyses to monitor CIDP disease activity in IVIG-treated patients. The study will compare these measurements with patient reports and clinical scores, and explore how disease progresses over time. By combining various measurements, researchers hope to improve treatment optimization and understand the interplay between behavioral and biomedical factors in CIDP patients.
By utilizing detailed biological assessments and serum analytics, the trial aims to categorize patient cohorts and explore potential biomarkers. The collected digital data could help observe behavioral fluctuations related to the „end-of-dose“ phenomenon and provide insights into individual disease activity and daily deficits in CIDP patients. This combined approach may lead to personalized treatment and dosing intervals based on markers for disease fluctuations. Furthermore, the use of digital monitoring could expand access to healthcare and improve disease understanding beyond specialized centers, potentially benefiting rural regions. Ultimately, a deeper understanding of factors contributing to disease activity could shed light on the underlying pathophysiological processes of CIDP.
Reference
The study protocol was registered at ClinicalTrials.gov. Identifier: NCT05723848