B-Lymphozyten spielen eine wesentliche Rolle in der Pathogenese der Multiplen Sklerose (MS) und sind zunehmend Ziel therapeutischer Interventionen. Bereits heute stehen mit Rituximab, Ocrelizumab und Ofatumumab monoklonale Antikörper zur Verfügung, die zu einer ausgeprägten B-Zell Depletion führen und bei MS Betroffenen eine effektive Behandlungsoption darstellen.
Mit Ublituximab wurde nun ein neuer Antikörper in zwei Studien untersucht, bei dem gezielt die Zuckerstruktur so verändert wurde, damit die Antikörper vermittelte Zytotoxizität (ADCC – antibody dependent cellular cytotoxicity) erhöht wird.
In zwei vom Design identischen Studien (ULTIMATE I UND II) erhielten jeweils über 540 Patient:Innen zwei Jahre lang entweder Ublituximab alle 6 Monate als Infusion oder täglich Teriflunomid als orale Medikation. Der primäre Outcomeparameter war die jährliche Schubrate. Diese wurde durch Ublituximab im Vergleich zu Teriflunomid um 50-57% reduziert. Kontrastmittel aufnehmende Läsionen im zerebralen MRT traten bei Ublituximab behandelten Studienteilnehmern signifikant seltener auf gegenüber der Teriflunomid behandelten Gruppe. 5,2% der Ubilituximab Patienten gegenüber 5,9% innerhalb der Teriflunomidgruppe zeigten eine Krankheitsprogression nach 12 Wochen. Inwieweit dieser Antikörper eine sinnvolle Therapiealternative darstellt, muss in weiteren real-world Studien untersucht werden.
Quelle: Steinman L, Fox E, Hartung HP, et al. Ublituximab versus Teriflunomide in Relapsing Multiple Sclerosis. N Engl J Med. 2022;387(8):704-714. doi:10.1056/NEJMoa2201904