In Zusammenarbeit mit Dr. Marc Pawlitzki
Zahlreiche Umweltfaktoren spielen für die Entwicklung einer Multiplen Sklerose (MS) eine entscheidende Rolle. Doch ist deren Einfluss scheinbar auch abhängig vom Geschlecht.
So ist die Wahrscheinlichkeit einer MS Erkrankung bei Frauen 2-3 Mal höher als bei Männern. Auf der anderen Seite haben Männer, die an einer MS erkrankt sind, eine schlechtere Krankheitsprognose. Die Gründe für diese Diskrepanz sind bisher wenig verstanden. In einer erst kürzlich erschienenen Übersichtsarbeit eines Forscherteams aus Australien werden Erklärungsansätze geliefert. Einige Unterschiede werden auf die genetische Regulation immunregulatorischer Gene auf dem X-Chromosom zurückgeführt. Immun-modulatorische Eigenschaften der Sexualhormone spielen ebenfalls eine Rolle. Das Geschlecht scheint zudem eine Auswirkung auf den Einfluss von Risikofaktoren wie z.B. eine EBV-Infektion, Vitamin D-Mangel oder geringe UV-Exposition zu haben. Grund sind neben unterschiedlichen Verhaltensweisen auch immunologische Prozesse.
Quelle: Sex-Specific Environmental Impacts on Initiation and Progression of Multiple Sclerosis (Leffler et al. 2022)